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Am 12. April 2013 fanden sich Aktivist_innen eines breiten Bündnisses von Friedens-und Menschenrechtsgruppen sowie Globalisierungskritiker_innen und Gewerkschafter_innen aus Karlsruhe, Mainz, der Pfalz, Wiesloch vor den Werkstoren in Wörth ein. In einer gemeinsamen Aktion wandten sie sich mit der Verteilung von Informationsmaterial und einem Infostand zunächst an die Beschäftigten des Mercedes-Benz-Werkes, um Forderungen nach Rüstungskonversion und Exportstopp von Rüstungsgütern nicht nur vor denToren deutlich zu machen, sondern zusammen mit den Beschäftigten indas Werk hineinzutragen.
Einen Eindruck der Aktion und Reaktionen von Beschäftigten können Sie in einem kleinen Filmbeitrag gewinnen, im Quer-TV-Video zur Aktion Stoppt die Rüstungsexporte des Mercedes-Benz-Werkes! 6.06 min
Das Mercedes-Benz-Werk in Wörth ist mit seinen ca. 12 000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Region und der weltweit größte Hersteller von LKWs. Regionale Medien beschreiben das Werk als einen Fels in der Brandung in wirtschaftlichen Krisenzeiten. Sie sprechen von Arbeitsplätzen, geschaffener Infrastruktur und den ethischen Grundsätzen eines Konzerns, der sich seiner regionalen und internationalen Verantwortung bewusst ist.
Verschwiegen wird dabei, dass die Produktion des Werkes die Pfalz zu einem Rüstungsstandort macht – denn die Produktion in Wörth umfasst neben der zivilen Produktion zu einem kleineren Teil auch die Produktion von Militär-LKWs, die fernab der öffentlichen Wahrnehmung, hinter verschlossenen Türen stattfindet.
Deshalb lautet auch eine Forderung des regionalen Bündnisses zusammen mit den kritischen Aktionären Daimler, die mit ihren Gegenanträgen Licht ins Dunkel bringen wollen, dass der Konzern die Zahlen der militärischen Produktion in Wörth offen legen soll. Es ist ein Skandal, dass genaue Daten darüber, welche Militärfahrzeuge, in welchem Umfang produziert werden und Informationen über Rüstungsgeschäfte und Geschäftpartner bzw. Empfängerländer verschleiert werden.
Recherchen haben dennoch ergeben, dass die Fahrzeuge des Mercedes-Benz-Werkes in Wörth, mit der Genehmigung der entsprechenden staatlichen Institutionen, auch an Länder wie Libyen, Ägypten, Saudi-Arabien etc.geliefert hat und der Konzern keine Scheu kennt, dies auch in Zukunft zu tun.Die militärischen Fahrzeuge aus Wörth, bzw. die dortige Komponentenproduktion, die der Fertigung von solchen Fahrzeugen dient, kommen weltweit an allen (Bürger-)Kriegsfronten zum Einsatz, dienen der Aufstandsbekämpfung, ermöglichen Kriegsführung, indem sie Panzer und anderes Kriegsmaterial und Soldaten an die Fronten bringen.Ein Rüstungsproduktionsstopp in der Pfalz hätte globale Auswirkungen und würde die Systematik von Kriegen logistisch und strukturellempfindlich stören.
Deshalb fordern sie zusammen mit uns:
Gerne können Sie uns in unserer Bündnisarbeit unterstützen.
Aktionsbündnis Krieg beginnt hier - keine Beihilfe aus der Pfalz, c/o Bettina Seckler, dfg-vk-mittelpfalz@gmx.de
Eine Möglichkeit der Unterstützung ist, die Unterschriftenliste zur Aktion zu unterzeichnen oder mit Hilfe der Liste Unterschriften zu sammeln.Unterschriftenlisten bitte bis zum 31. Dezember 2013 zurück an: Aktionsbündnis Krieg beginnt hier - keine Beihilfe aus der Pfalz, Achim Müller, Postfach 3570, 67623 Kaiserslautern.
Freitag, 12. April 2013, 13 - 16 Uhr Wörth, Tor F des Mercedes-Benz-Werkes Aufruf als pdf
Deutschland ist global gesehen drittgrößter Rüstungsexporteur nach den USA und Russland und wenig rühmlicher Europameister in diesem tödlichen Geschäft. Dies belegen auch Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums, die steigende (vom Staat genehmigte) Ausfuhren auch in autoritäre Regime und Diktaturen offen legen. Die Rüstungsindustrie in Deutschland ist ein profitabler Industriezweig. Und auch Ausfuhrgenehmigungen von der Bundesregierung orientieren sich an rein marktwirtschaftlichen Kriterien. Tod, Verstümmelung und Traumatisierung von Menschen als Folge von Rüstungsexporten treten in den Hintergrund.
Rüstungsexporte umfassen aber nicht nur Waffen, Panzer etc., sondern auch Militärfahrzeuge. Daimler ist nicht nur der weltweit größte Produzent von zivilen LKWs - in Wörth wird auch eine breite Palette von Militärfahrzeugen hergestellt: Sattelschlepper, Unimogs und andere für den militärischen Gebrauch gefertigte Lastfahrzeuge laufen dort vom Band. Der Konzern hatte und hat keine Scheu, diese Fahrzeuge auch an Staaten, in denen die Menschenrechte auf eklatanteste und brutalste Weise verletzt werden, zu verkaufen. Im libyschen Bürgerkrieg haben beispielsweise Sattelschlepper aus Wörth Panzer und Soldaten an die Fronten gebracht.
Ein blutiges Geschäft - dem wir Einhalt gebieten wollen. Auch wenn die Rüstungsproduktion im Mercedes-Benz-Werk nur einen kleinen Teil einnimmt im Vergleich zur zivilen Produktion, so ist doch jedes Militärfahrzeug, das produziert wird, eines zuviel, denn auch jeder verletzte, getötete oder traumatisierte Mensch, der dann infolge dieser Produktion an den Kriegsfronten zum Opfer wird, ist einer zuviel.
Dass ein Engagement gegen Rüstungsexporte erfolgreich sein kann, zeigt die Kampagne gegen die Landminenproduktion bei Daimler-Benz.
Beteiligen Sie sich am 12. April an der Verteilung von Infomaterial an die Beschäftigten des Mercedes-Benz-Werkes und unterstützen Sie uns in der Vorbereitung weiterer Aktionen. Die Rüstungsproduktion in Wörth muss öffentlich gemacht und beendet werden.
Veranstalterin:Aktionsbündnis Krieg beginnt hier - keine Beihilfe aus der Pfalz!
V.i.S.d.P. Achim Müller, Postfach 3570, 67623 Kaiserslautern