Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Pressemitteilung zum Hiroshima-Gedenken, Friedberg, 5.8.2023

Am heutigen Samstag haben wir an die Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki erinnert. Die Toten und die Überlebenden mahnen, dass es nie wieder zu einem Angriff mit Atomwaffen kommen darf. Doch in der heutigen Zeit sind wir so nah an einem atomar geführten Krieg wie noch nie zuvor in der Geschichte. Politiker hüben wie drüben scheinen vergessen zu haben, wie viel Zerstörung und Leid über die Bewohner der Zielgebiete von Atombomben gebracht wird, und über ihre Kinder, und Kindeskinder …

Daran erinnerten wir.

Von den Folgen der Angriffe auf die beiden japanischen Städte berichtete das Gedicht von Sankichi Toge aus dem Jahr 1950.

Die unsäglichen Schäden von Natur und Gesundheit der Bewohner in den Atomtestgebieten bezeugte der Tahitianer Myron Mataoa in seinem Bericht an das World Uranium Hearing 1992 in Salzburg.

George Blondine Geschichte erzählte von einer alten Legende der Dené-Indianer in Kanada, die vor der Nutzung von Uranerz warnte. Ähnlich wie bei den dauerhaften Folgen der Atombombenexplosionen verseucht auch der Uranbergbau überall auf der Welt die Heimat der lokalen Bevölkerung. Selbst in Deutschland, Frankreich und Tschechien wird über viele Generationen der Abraum des Uranbergbaus Gesundheitsschäden verursachen.

Den Kreis derer, die aufgrund der hohen Dosis radioaktiver Stoffe in ihrer Umwelt betroffen sind, schließt sich mit den Menschen, die nahe der zivilen Atomindustrieanlagen leben. Die Liste der großen Katastrophen in Atomkraftwerken und den Anreicherungs- und Wiederaufbereitungsanlagen ist kurz. Doch die von Unfällen und Beinahe-Katastrophen ist sehr lang.

Da das Material für Atomwaffen aus denselben Prozessen stammt wie das für den Betrieb von Atomkraftwerken, brauchen die Atommächte diese „zivile“ Atomindustrie unbedingt. So werden weiterhin neue Atomkraftwerke nicht nur für die Stromerzeugung geplant und gebaut.

Die Überlebenden der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki erhielten den Namen Hibakusha. Das bedeutet: Menschen die durch Strahlung leiden. Sie haben diesen Namen im Lauf der Jahrzehnte auf die Überlebenden von Atombombentests, von Uranabbau und zuletzt, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011, auch auf die Opfer der zivilen Atomindustrie übertragen.

Alle gemeinsam mahnen: Nie wieder Hibakusha! Lasst das Uran in der Erde! Bannt Nuklearwaffen! Tretet dem Atomwaffenverbotsvertrag bei!

www.wetterau-aktionfrieden.de

 

Letztes Update: 08.08.2023, 09:32 Uhr