Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Pressemitteilung der DFG-VK Frankfurt vom 28.8.2025

Run auf Beratung für Kriegsdienstverweigerer

Die Friedensorganisation DFG-VK verstärkt ab sofort ihre Beratung für Kriegsdienstverweigerer in Frankfurt. Dafür hat die Friedensorganisation in zwei Seminaren 28 ehrenamtliche KDV-Berater:innen ausgebildet, von denen die meisten in Frankfurt arbeiten. "Angesichts einer Welle von Anfragen wollen wir Jugendlichen, Reservisten und Soldaten helfen, denen ihr Gewissen verbietet, andere Menschen im Krieg zu töten", sagt Gerd Bauz, Vorsitzender der Gruppe Frankfurt der DFG-VK. Der Krieg in der Ukraine, "Politiker-Aufrufe zu Kriegstüchtigkeit" und die aktuelle Entscheidung der Bundesregierung zur Wehrpflicht würden immer mehr Menschen ängstigen, erklärt Bauz.

Die "Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen" betont, dass die Beratung "persönlich und vertraulich ist." Das erweiterte Angebot ist seit kurzem über die neue E-Mail-Adresse „kdv-ffm@dfg-vk.de“ erreichbar. Zielgruppen sind laut Bauz schwerpunktmäßig 16- bis 18-jährige, aber auch Reservisten und aktive Soldaten. Die DFG-VK knüpft mit dem Informations- und Beratungsangebot an ihre Erfahrungen aus der Zeit des Kalten Krieges an. Bis zur Aussetzung der Wehrpflicht beriet die Organisation alleine in Frankfurt viele Hundert Kriegsdienstverweigerer.

Die von der Bundesregierung für kommendes Jahr angekündigte Wehrerfassung aller Jugendlichen der Jahrgänge 2008 und jünger führt laut Bauz dazu, dass die antimilitaristische Organisation einen deutlichen Anstieg der Anfragen verzeichnet. Die Regierung will alle 18-jährigen dazu verpflichten, online Angaben zu ihrer gesundheitlichen Fitness zu machen und auch zu ihrem Interesse Soldat zu werden. Die DFG-VK kritisiert das als Verstoß gegen den Datenschutz. Die Regierungsparteien SPD und CDU haben angekündigt, dass eine Wehrpflicht greifen soll, falls die Bundeswehr nicht genug Freiwillige findet, um die geplante Stärke von 460.000 Soldaten und Reservisten zu erreichen. Der entsprechende Gesetzentwurf zum Wehrpflicht-Modernisierungsgesetz wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet.

"Für viele junge Leute war der Gedanke an Krieg bisher weit weg. Jetzt stellen sie fest, dass Kriegstüchtigkeit bedeutet, dass sie in Schützengräben und in Drohnen-Steuerungszentren geschickt werden sollen", sagt Bauz. Für die meisten sei es unvorstellbar, dass sie selbst Menschen töten sollen, "nur weil die eine andere Uniform tragen oder als Zivilisten im falschen Land leben". Die KDV-Beratung der DFG-VK will Kriegsgegnern helfen, sich über ihre Gewissensentscheidung klarer zu werden und das Verfahren erläutern. Die Gruppe informiert darüber hinaus auch über die Regierungs-Pläne zur Wehrpflicht und in die Diskussion gebrachte weitere Dienstpflichten. Falls in Ihrer Redaktion Interesse besteht, stehen wir natürlich für ein Gespräch (Telefon, Video-Meeting oder face2face bei Ihnen in der Redaktion) zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Gerd Bauz
DFG-VK Gruppe Frankfurt
069 4980394
dfgvkffm<at>t-online.de

Letztes Update: 30.08.2025, 15:58 Uhr