Aktuell > Keine Kampfdrohnen für Militär und Grenzschutz
Informations- und Diskussionsveranstaltung
mit:
am Mittwoch 26. Juni 2013, 19 Uhr
FRANKFURT a.M.
KOZ, Studierendenhaus, Campus Bockenheim, Mertonstraße 26-28 (U Bockenheimer Warte)
Ankündigung als pdf
Veranstaltet von der
Die Bundesregierung ist entschlossen, die Bundeswehr mit unbemannten bewaffneten Flugzeugen auszustatten. Ihr Ziel ist dabei, Kriege ohne den Verlust deutscher Soldaten führen zu können – womit die Schwelle zur Kriegsführung gesenkt wäre. Dem liegt ein Zweiklassen-Menschenbild zugrunde, gegen das wir uns entschieden einsetzen: als seien Ausländer*innen, die „unseren“ Soldaten zum Opfer fallen, weniger wert als diese. Gerade diesen Opfern gilt unsere Solidarität.
Außerdem finanzieren die EU und ein großes israelisches Rüstungsunternehmen gemeinsam Forschung zur Produktion von Drohnen, die „unkooperative“ bewegliche Boote und Autos stoppen könnten – etwa um Migranten von Europa fernzuhalten im Rahmen von Einsätzen der europäischen Grenzschutzagentur Frontex. Drohnen stellen mit ihrer Allzeit-Überwachung auch im Inland eine Gefahr für die verfassungsmäßigen Rechte der Bürger dar.
Kampfdrohnen ermöglichen die „gezielte“ Tötung von Menschen – ohne Anklage, Verfahren und Urteil. Der Verdacht, zum Beispiel aufgrund des verdächtigen Bewegungsprofils eines Fußgängers, reicht aus. Das verstößt gegen die Genfer Konvention: Die Tötung eines Menschen allein aufgrund einer reinen Vermutung ist gesetzes- und völkerrechtswidrig. Kampfdrohnen fördern die Tendenz zu permanenter gesetzloser Gewalt auf internationaler Ebene, auch durch ihren Einsatz in weltweiten Interventionskriegen.
Gegen Folter gab es bisher einen berechtigten Aufschrei. Aber ist es humaner, auf jemanden eine Bombe zu werfen, als ihn zu foltern?
Seit US-Präsident Obamas Amtsantritt sind knapp 3000 Menschen durch Drohnen getötet worden, darunter knapp Hundert Kinder. Die überwiegend zivilen Opfer verstärken das Ohnmachtsgefühl der Betroffenen und heizen die Gewaltspirale an. Unter den Getöteten fanden sich lediglich rund 40 namentlich gesuchte Terroristen. Laut dem Experten Ahmed Rashid hat das „Dezimierungsprogramm“ der USA nur eines erreicht: dass „diejenigen Taliban-Führer, die Friedensverhandlungen in Afghanistan führen können, nicht mehr am Leben“ sind.
Zu guter Letzt zeigt sich schon die nächste Stufe in der Waffenentwicklung: Bereits jetzt werden autonome Drohnen verkauft, die ohne Fernpiloten auskommen, nur von ihrer eigenen Software gesteuert werden und kaum menschlicher Kontrolle unterliegen.