Aktuell > Fotoausstellung Vietnamkrieg
Mit Fotografien von Boykin Reynolds
FRANKFURT/M.
von Donnerstag, 9. Mai bis Sonntag, 19. Mai 2019
täglich 16 - 20 Uhr
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 9. Mai 2019, 19 Uhr
Offenes Haus der Kulturen, Mertonstr. 26–28, 2. Stock(U Bockenheimer Warte)
Einladung als pdf
im Rahmen der Ausstellung:
USA 2005, 89 min, Englisch mit deutschen Untertiteln
Dienstag, 14. Mai 2019, 20.15 UhrKino Pupille, Mertonstr. 26-28, FRANKFURT (U Bockenheimer Warte)
Im Anschluss an den Film wird der Zeitzeuge Boykin Reynolds über seinen Widerstand gegen den Vietnamkrieg berichten.
Ab 1955 intervenierten die USA mit militärischen Beratern in Vietnam, um die westlich orientierten Regime Südvietnams an der Macht zu halten. Ab 1964 setzten die USA unter dem US-Präsidenten Lyndon B. Johnson auch reguläre Kampftruppen ein. Zu Spitzenzeiten hatten die USA 540.000 Soldaten in den Krieg entsandt.
Für weltweite Proteste sorgte insbesondere die Kriegführung der USA. Bekannt wurden Einsätze von Napalm und Agent Orange gegen die Zivilbevölkerung und Massaker, wie das am 16. März 1968 in My Lai.
Mit der Ausweitung des Krieges und der Einberufung von Soldaten über die Wehrpflicht gab es zwischen 1967 und 1972 eine große Protestbewegung. Es gab zahlreiche Demonstrationen, Antirekrutierungsaktionen und Aktionen zivilen Ungehorsams gegen den Kriegseinsatz.
Etwa 600.000 Menschen entzogen sich der Einberufung durch Kriegsdienstverweigerung, Militärdienstentziehung und Desertion. Viele machten ihren Protest öffentlich und folgten damit dem Beispiel der Brüder Daniel und Philipp Berrigan, die am 17. Mai 1968 378 Musterungspapiere öffentlich verbrannt hatten.
30.000 bis 50.000 Einberufene flohen nach Kanada, Frankreich oder Schweden. Auch innerhalb des US-Militärs, insbesondere in Vietnam selbst, kam es zu massiven Befehlsverweigerungen und Proteste gegen die Vorgesetzten. Der Widerstand der GIs und der Kriegsdienstverweigerer machte es dem US-Militär letztendlich unmöglich, den Bodenkrieg weiter zu führen. 1973 wurde die Wehrpflicht ausgesetzt. Ende März 1973 zogen die USA ihre letzten Militärverbände ab. Der Krieg endete dann am 30. April 1975 als die nordvietnamesischen Armee Saigon eroberte.
Die Originalfotos des Fotografen Boykin Reynolds, die bisher nur einmal ausgestellt wurden, zeigen verschiedene Proteste und Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg in den Jahren 1969 & 1970: auf den Stufen des US Kapitols in Washington, D.C. im Mai und Juni 1969, die "Moratorium"-Demonstration von 500.000 Menschen am 15. November 1969 und einen Friedensmarsch in Toronto, Canada im Frühjahr 1970. Zusätzlich sind Aufnahmen von den Präsidentschaftskandidaten, Richard Nixon, Hubert Humphrey und George Wallace bei Wahlkampfauftritten im Herbst 1968 zu sehen.
Der in Frankfurt/M. lebende Fotograf Boykin Reynolds war an einigen der Aktionen gegen den Vietnamkrieg beteiligt. Am 21. Mai 1969 erklärte er auf einer Kundgebung in Scranton selbst seine Verweigerung und schickte seinen Wehrpass zurück. "Maßgeblich zu meiner Entscheidung inspiriert wurde ich von einigen katholischen Geistlichen, insbesondere von Pater Daniel Berrigan S.J. und dem Trappisten Thomas Merton."
Die Fotoausstellung des Offenen Hauses der Kulturen wird unterstützt von der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Frankfurt.