Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Krieg als Treiber in die Klimakatastrophe

Stoppt das Töten!

Rede von Imke Meyer, NaturFreunde Frankfurt

beim Offenen Singen mit Kundgebung für Frieden, gegen Krieg in Frankfurt/M. am 19. September 2023

im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!


Diesen Sommer haben wir auch in Europa eine Ahnung von dem bekommen, was der Klimawandel bedeutet, auch wenn das erst die Vorboten sind.  Und wir wissen, dass die Lebensgrundlagen der Menschheit  zerstört werden, wenn nicht radikal dagegen gesteuert wird.

Aber wir erleben eine Politik, die das Gegenteil bewirkt, die  Beteiligung an einem Krieg, den wir ohne Einschränkung als Brandbeschleuniger in die Klimakatastrophe bezeichnen können. Da ist ja nicht nur die Zerstörung der Umwelt, verseuchtes Wasser, kontaminierte Böden, da ist auch die Zerstörung von Wäldern und Naturschutzgebieten, also CO2-Senkern, da ist vor allem der enorme Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen. Internationale Forscher haben berechnet, dass allein im ersten Jahr der Krieg in der Ukraine etwa so viele Emissionen verursacht hat wie das Land Belgien im gleichen Zeitraum , nämlich 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen Äquivalente. Und da ist lange  nicht alles eingerechnet, was auch Teil des Krieges ist, das Hochfahren der Rüstungsproduktion vor allem in den Ländern, die der Ukraine Waffen liefern. Die zerstörerischen Auswirkungen dieses Krieges gehen weit über die Ukraine hinaus, sie betreffen die gesamte Menschheit, deswegen denke ich, dass  nicht allein die Ukraine entscheiden kann, wann Verhandlungen aufgenommen werden.
Baerbock hat, wie immer sehr medienwirksam, auf der Weltklimakonferenz gesagt, dass die Welt am Abgrund stünde! Und dann gibt sie der Welt sozusagen noch einen Schubs, indem sie der Ukraine unbegrenzte Waffenlieferungen zusagt, die den Krieg verlängern und so das Klima zusätzlich anheizen.

Schon ohne den Krieg ist das Militär für mindestens 5,5 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Wären die Streitkräfte ein Land, wäre ihr nationaler CO2-Fußabdruck der viertgrößte der Welt, größer als der von Russland. Aber: im Klimareport sind die durch Krieg und Militär verursachten Emissionen gar nicht enthalten, kommen sozusagen on top und geben dem ganzen Prozess noch eine zusätzliche Dynamik.

Und wenn Baerbock als Ziel des Krieges nennt, Russland zu ruinieren, weiß sie nicht als grüne Ministerin, dass ohne das größte Land der Welt  eine globale Transformation nicht möglich sein wird?

Auch Lars Klingbeil zeigt seine Unkenntnis, wenn er sagt, in den nächsten zehn Jahren werden wir ganz sicher nicht mit Russland zusammenarbeiten, auch nicht im Bereich Klima.
Schon bei Kriegsbeginn haben die Scientists for Future davor gewarnt, die Zusammenarbeit aufzugeben, weil Erkenntnisse des Weltklimarates ohne die russische Forschung  gar nicht möglich wären. Ohne sie würden wir nichts verstehen über den Einfluss der Arktis und die Freisetzung von Treibhausgasen aus sibirischen Böden auf das globale Klimasystem und seine Kipppunkte.

Zu meinen, dass man das ignorieren kann,  zeigt eine gefährlich Dummheit dieser Politiker!

Unsere Regierung nimmt den Angriffskrieg von Russland zum Vorwand, um ein Hochrüstungsprogramm nie gekannten Ausmaßes durchzusetzen. Sie bereitet  sich offensichtlich auf die von Wissenschaftlern prognostizierten Verteilungskriege vor, die die Klimakatastrophe nach sich ziehen wird. Verteilungskriege, die den reichen Ländern  das Überleben sichern sollen.
Diesen Wahnsinn gilt es zu stoppen!

Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand,  für Verhandlungen und wir fordern umfassende Abrüstung zur Sicherung der Friedens und des Klimas.

 

Letztes Update: 24.09.2023, 13:09 Uhr