Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Kriegsdienstverweigerer zu sein, ist kein Verbrechen

Stoppt die Strafverfolgung südkoreanischer Kriegsdienstverweigerer!

Unterstützen Sie den Aufruf an die südkoreanische Regierung zur Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung!

Die War Resisters' International,  Amnesty International, Connection e.V. und World Without War (Südkorea) fordern in einer Petition an den südkoreanischen Verteidigungsminister, General Han Min-Koo 한민구,auf

  • sofort und bedingungslos alle Kriegsdienstverweigerer freizulassen
  • Kriegsdienstverweigerung als Menschenrecht anzuerkennen, als Teil des Rechts auf Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit
  • geeignete Vorkehrungen für Militärdienstverweigerung zu treffen
  • bei Kriegsdienstverweigerern, die wegen Verweigerung des Militärdienstes inhaftiert waren, die Vorstrafen zu löschen und ihnen Entschädigung zu zahlen.

Die Unterschriften werden zum Tag der Gefangenen für den Frieden, dem 1. Dezember 2015, an das südkoreanische Verteidigungsministerium übergeben werden.

Die Unterschriftenkampagne hat im Mai 2015 begonnen. Gernot Lennert, Landesgeschäftsführer der DFG-VK Hessen, hat bei seinem Aufenthalt in Korea im Oktober unserer südkoreanischen Partnerorganisation World Without War mehr als 200 Unterschriften, die schon bei der DFG-VK Hessen eingegangen waren, übergeben und im Rahmen einer Delegation der War Resisters' International einen südkoreanischen Kriegsdienstverweigerer im Gefängnis besucht, der sich für die internationale Unterstützung, vor allem aus Deutschland, bedankte.

Noch können Unterschriften gesammelt werden. Wir bitten um Rücksendung der jetzt noch kursierenden Unterschriftenlisten bis 18. November 2015 an die DFG-VK Hessen.

Unterzeichnungsmöglichkeiten:

Per E-Mail-Formular (mit deutscher Übersetzung)

Unterschriftenliste der War Resisters' International auf Englisch als pdf zum Ausdrucken, Unterschreiben und Sammeln

Unterschriftenliste der DFG-VK Hessen auf Deutsch als pdf zum Ausdrucken, Unterschreiben und Sammeln

 

An: General Han Min-Koo 한민구, Verteidigungsminister der Republik Korea (Südkorea)

Kriegsdienstverweigerer zu sein, ist kein Verbrechen

Sehr geehrter Herr Minister,

ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit: Für Kriegsdienstverweigerer, die wegen ihrer auf Gewissensgründen beruhenden Ablehnung, Militärdienst zu leisten, inhaftiert sind.

Den Militärdienst aufgrund einer Gewissensentscheidung oder aufgrund einer tiefen persönlichen Überzeugung zu verweigern, ohne deswegen irgendeine rechtliche oder andere Strafe zu erleiden, ist Teil des Rechtes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit entsprechend Artikel 18 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte, dem Südkorea beigetreten ist, wie auch entsprechend der Artikel 19 und 20 der Verfassung von Südkorea.

Ich bitte Sie daher dringend darum, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die südkoreanische Regierung:

1. Unverzüglich und bedingungslos alle Personen freilässt, die angesichts des Fehlens einer echten zivilen Alternative nur wegen der Ausübung ihres Rechts auf Kriegsdienstverweigerung inhaftiert sind, und von weiterer Inhaftierung von Kriegsdienstverweigerern in der Zukunft absieht;

2. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung als ein dem Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit innewohnendes Menschenrecht anerkennt;

3. Entsprechende Vorkehrungen für Kriegsdienstverweigerer trifft;

4. Die Vorstrafen löscht und Kriegsdienstverweigerer in Südkorea, die wegen ihrer auf Gewissensgründen beruhenden Ablehnung, Militärdienst abzuleisten, inhaftiert waren, angemessen entschädigt.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Hintergrundinformation:

Broschüre: Südkorea: 700 Kriegsdienstverweigerer in Haft

In der erschienenen Broschüre wird über die Europatour von vier Aktiven der in Südkorea beheimateten Organisation World Without War (Welt ohne Krieg) berichtet (dazu gehörte auch die Veranstaltungsreihe Kriegsdienstverweigerung in Südkorea von Connection, DFG-VK Bildungswerk Hessen und Deutscher Ostasienmission im April 2015). Yeo-ok Yang schildert in ihrem Vortrag die Militarisierung des Landes und die Situation für Kriegsdienstverweiger in Südkorea, die üblicherweise zu 18 Monaten Haft verurteilt werden. Yeda Lee macht deutlich, warum er als südkoreanischer Kriegsdienstverweigerer in Frankreich Asyl suchte. Myungjin Moon erzählt über seine Erfahrungen als Kriegsdienstverweigerer und Seungho Park weist auf die ablehnende Haltung der südkoreanischen Kirchen hin. Ergänzt wird dies durch einen im Mai 2015 erstellten Bericht von Amnesty International zur Lage der Kriegsdienstverweigerer in Südkorea.

Herausgegeben von Connection e.V., Deutsche Ostasienmission und Ev. Mission in Solidarität. Juli 2015. 32 Seiten A4, 4,00 €

Erhältlich bei Infoständen und Veranstaltungen der DFG-VK im Rhein-Main-Gebiet und bei Connection

Letztes Update: 28.10.2015, 17:23 Uhr