Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Hessentag 2024 in Fritzlar:
Bundeswehr wirbt Kinder für den Kriegsdienst

Fotos der Bundeswehr-Werbung von Minderjährigen auf dem Hessentag 2024 in Fritzlar gibt es zur freien Verfügung hier: https://cloud.dfg-vk.de/index.php/s/o846qPLY4oKBWek

Pressemitteilung der DFG-VK Nordhessen als pdf

Kinder bestaunen Panzer, klettern in einen Kampfjet, schauen durch die Zielvisiere von Gewehren: Auf dem Hessentag in Fritzlar ist eine Waffenschau der Bundeswehr kaum von einem Kinderspielplatz zu unterscheiden. Die nordhessische Regionalgruppe der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) hatte vorab davor gewarnt – und fordert nun den Zugang zum „Platz der Bundeswehr“ umgehend auf „ab 18 Jahren“ zu beschränken.

„Wir wollen natürlich keine Kinder ansprechen“, versprach Oberstleutnant Meinrad Angermeyer vom Landeskommando Hessen, das verantwortlich für den „Platz der Bundeswehr“ auf dem Hessentag in Fritzlar ist, am 22. Februar 2024 in der „Fritzlar-Homberger Allgemeinen“. Man wolle lediglich Jugendliche auf sich aufmerksam machen. Wer die Bundeswehr-Ausstellung auf dem Landesfest besucht, dem bietet sich ein anderes Bild: Gleich am Eingang klettern Kinder in den „Boxer“-Panzer, sie steigen in den „Bo 105“-Panzerabwehrhubschrauber ein oder sitzen am Steuer des ausgestellten „Tornado“-Kampfjets. Zudem bietet die Bundeswehr an, die Ausrüstung von Feldjägern anzuziehen, sich in die Gurte von Fallschirmjägern zu hängen oder sich wie ein  Kommandosoldat ein Seil herunter gleiten zu lassen.

„Militär ist eine ernste Sache und Waffen sind am Ende dazu da Menschen zu töten“, macht Michael Schulze von Glaßer von der DFG-VK deutlich. Die Friedensorganisation hatte bereits im Februar an die Hessentags-Organisator*innen appelliert keine Waffenschau auf dem Landesfest zu veranstalten: „Waffen haben einen technischen Reiz und verführen Kinder und Jugendliche dazu, nicht an deren Zweck zu denken”, so Schulze von Glaßer. Er fragt: „Wollen wir jungen Menschen wirklich vermitteln, dass Panzer und andere tödliche Waffen eigentlich eine total tolle und faszinierende Sache sind?“

Eine schnell umzusetzende Lösung des Problems hat die DFG-VK auch: „Da das Bundeswehr-Areal sowieso schon eingezäunt ist, könnten der Zugang nur Personen ab 18 Jahren gewährt werden“, so Schulze von Glaßer. Die Bundeswehr habe auf ihrem Areal genügend Personal um die Altersbeschränkung sofort umzusetzen. Diese Maßnahme würde auch die von der DFG-VK kritisierten Armee-Schulausflüge zur Waffenschau betreffen: Wie vor wenigen Wochen bekannt wurde, hat die Bundeswehr Schulen in und um Fritzlar angeschrieben und ihnen kostenlose Klassenfahrten zum „Platz der Bundeswehr“ auf dem Hessentag angeboten: „Das Angebot richtet sich an Schüler der Klasse 8 aufwärts, stand in dem Schreiben – in dieser Klasse sind die Schülerinnen und Schüler gerade einmal 13 bis 14 Jahre alt.

Die DFG-VK bedauert, dass die Hessentags-Organisator*innen bisher alle Forderungen und Gesprächsangebote ignoriert haben: „Die aktuelle Situation und auch unsere Protestaktionen auf dem Landesfest wären vermeidbar gewesen“, so Schulze von Glaßer. So lange die Armee aber weiter im großen Stil auf dem Hessentag werbe, werde man auch weiter dagegen aktiv sein, so der Friedensaktivist.

Bei Fragen und für Interviews nehmen Sie bitte jederzeit Kontakt zu uns auf: Michael Schulze von Glaßer, +4917623575236, svg@dfg-vk.de

Pressemitteilung der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Regionalgruppe Nordhessen, 28. Mai 2024.

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Letztes Update: 28.05.2024, 10:43 Uhr