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bei der Kundgebung
Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!
am 24. Februar 2024 in Frankfurt
Politik und Medien wollen uns weismachen, dass wir nur die modernsten Waffen brauchen, um uns in einem Krieg verteidigen zu können. Aber wenn es hier zum Krieg kommt, so der frühere Kanzler Helmut Schmidt, wird nichts mehr von dem übrig bleiben, was wir verteidigen wollen!
Inzwischen wissen wir, dass die Zerstörung durch Kriege noch viel umfassender ist! Und da spreche ich nicht einmal vom Atomkrieg! Den Krieg in der Ukraine können wir ohne Einschränkung als Brandbeschleuniger in die Klimakatastrophe bezeichnen. Da ist die Zerstörung der Umwelt, verseuchtes Wasser, kontaminierte Böden, da ist auch die Zerstörung von Wäldern und Naturschutzgebieten, also CO2-Senkern, dazu kommt vor allem der enorme Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen. Allein im ersten Jahr hat der Krieg in der Ukraine etwa 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen-Äquivalente verursacht, so viele, wie das Land Belgien im gleichen Zeitraum! Inzwischen kommen dazu brennende Ölraffinerien, immer schwerere Waffen wie z.B. der US-Panzer Abrams, der in einer Stunde 1500 Liter Sprit verbraucht. 1500 Liter in der Stunde! Und diese Emissionen sind in den Berechnungen des Klimarates, wie viel Ausstoß noch verkraftbar ist zum Erreichen der Klimaziele, nicht enthalten. Sie zerstören sozusagen unter dem Radar.
Wie absurd ist es von unserer olivegrünen Außenministerin, den Klimawandel als die größte Herausforderung zu bezeichnen und gleichzeitig der Ukraine unbegrenzt Waffenlieferungen zuzusagen, die den Krieg verlängern und so das Klima zusätzlich anheizen. Und wenn Baerbock als Ziel des Krieges nennt, Russland zu ruinieren, weiß sie wirklich nicht, dass ohne das größte Land der Welt eine globale Transformation nicht möglich sein wird?
Und Lars Klingbeil tönt, wir werden in den nächsten zehn Jahren mit Russland auch nicht im Bereich Klima zusammenarbeiten. Was für eine dumme und kurzsichtige Politik!
Genau davor haben die Scientists for Future bei Kriegsbeginn gewarnt, weil die Erkenntnisse des Weltklimarates ohne die Beiträge russischer Forschung nicht möglich wären und auch in Zukunft natürlich unverzichtbar sind!
Die zerstörerischen Auswirkungen dieses Krieges betreffen zuallererst den globalen Süden aber natürlich auch uns und vor allem die kommenden Generationen, deren Lebensgrundlagen gerade zerstört werden. Auch deswegen sollte die Ukraine nicht allein entscheiden, wann Verhandlungen aufgenommen werden.
Unsere Regierung nimmt den Angriffskrieg von Russland zum Vorwand für ein Hochrüstungsprogramm nie gekannten Ausmaßes. Und trägt auch damit zur weiteren Zerstörung des Klimas bei. Schon ohne den Krieg war das Militär bisher für mindestens 5,5 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Wären die Streitkräfte ein Land, wäre ihr nationaler CO2-Fußabdruck größer als der von Russland. Mit dem Krieg in der Ukraine, der weltweit hochgefahrenen Rüstungsproduktion und nicht zu vergessen das gerade stattfindende NATO-Manöver, nähert sich der CO2 Ausstoß des Militärs dem von Indien, dem drittgrößten Emittenten weltweit.
Aber schlimmer geht immer: Vorgestern hat der Bundestag einen Antrag angenommen, in dem Deutschland erstmals ein Kriegsziel für den Ukrainekrieg nennt: Russland muss besiegt werden! Dieser Realitätsverlust ist ein Weg in die Selbstvernichtung!
Und diesen Wahnsinn gilt es zu stoppen!
Wir fordern umfassende Abrüstung, einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen zur Sicherung einer gemeinsamen Zukunft!