Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend 2023

Wettbewerb zum Thema „Die Waffen nieder“

Gruppen von hessischen Schülerinnen und Schülern ab drei Personen konnten bis 9. Mai 2023 Arbeiten zum Thema einreichen.

Dies konnten z.B. sein: Videos, Kunstwerke, Unterrichtseinheiten, Projekte, Songs, Texte ...

Die Jury, bestehend aus Vertreter:innen der Organisationen, die den Wettbewerb ausschreiben, hat die Einsendungen gesichtet und sich entschieden.

Preisverleihung

Montag, 12. Juni 2023, FRANKFURT am Main, 17 Uhr im Haus am Dom, Domplatz 3 (U Dom/Römer)

In einer feierlichen Zeromonie stellten die Gewinner:innen ihre Einreichungen vor und erhalten ihre Preise.
Laudatorin war Margot Käßmann

Verleihung des Bertha-von-Suttner-Friedenspreises mit Modenschau, Filmvorführung und Konzert

Modenschau, Filmvorführung, Konzert – die Verleihung des Bertha-von-Suttner-Friedenspreises für die Jugend am gestrigen Montag, den 12. Juni im Frankfurter Haus am Dom war wirklich eine vielfältige Veranstaltung.

Zum zweiten Mal hatten die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen (GEW Hessen), das Haus am Dom – Kath. Akademie Rabanus Maurus, pax christi Rhein-Main sowie das Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) den Preis ausgeschrieben. Schülerinnen und Schüler aus Hessen waren aufgerufen ihre Arbeiten zum Ausspruch „Die Waffen nieder!“ der Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner einzureichen. „Wie bereits im vergangenen Jahr hat uns in der Jury besonders die große Vielfalt der Einreichungen beeindruckt“, berichtet Tony Schwarz von der GEW Hessen.

Den ersten Preis erhält der der Kunst-Leistungskurs der Martin-Luther-Schule in Rimbach. Die Gruppe hatten eine Modekollektion für den Frieden entworfen, die sie zur Preisverleihung natürlich tragen. Die Gäste sehen einen Hoodie, darauf ein Panzer aus dem weiße Tauben fliegen. Daneben eine Camouflage-Hose, auf die ein pinker Schutzhelm gedruckt ist, darin steht: „Für Frieden“. Besonders auffällig ist sicherlich ein weißes Kleid, mit blutroter Schrift, das auf die schreckliche Praxis von Vergewaltigungen im Krieg aufmerksam macht.

Den zweiten Preis  erhält eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Klassen sechs und sieben der Frankfurter Hostato-Schule. Sie haben gemeinsam mit ihren Lehrkräften einen Film gedreht, in dem sie ihren Wunsch nach Frieden zum Ausdruck bringen. Im Rahmen des Films haben sie ein großes Peace-Zeichen aus Holz hergestellt, das sie an diesem Abend mit ins Haus am Dom gebracht haben.

Der dritte Preis geht an einen musikalischen Beitrag der Bertha-von-Suttner-Schule in Walldorf. Ihren selbst geschriebenen und aufgenommenen Song „Wir sind Europa“ führen die Schüler live vor Ort vor und bringen somit ihre Hoffnung auf Europa als Friedensprojekt zum Ausdruck.
Die feierliche Preisverleihung wird moderiert von Thomas Carl Schwoerer, Bundessprecher der DFG-VK, einer Organisation zu deren Gründerinnen und Gründern auch Bertha von Suttner zählt, wie Schwoerer erzählt. Von evangelischer Seite überbringt die stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Ulrike Scherf ein Grußwort. Sie würdigt das kreative Nachdenken über den Frieden. „Eure Arbeiten zeigen, dass ihr euch mit Krieg und Gewalt in der Welt nicht abfindet“, ruft sie den Schülerinnen und Schülern zu.
Birgit Wehner von pax christi weist in ihrem Grußwort darauf hin, wie wichtig es sei, dass es auch heute Menschen gibt, die die Friedensbotschaft in die Welt hinaustragen, so wie Bertha von Suttner es getan habe.

Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen nimmt insbesondere die Frage der Bildung in den Blick. „Wir müssen unsere Kinder befähigen die Zukunft gut und gerecht zu gestalten“, so seine Botschaft.

Die Laudatorin an diesem Abend ist Margot Käßmann. Als dezidierte Pazifistin, ehemalige Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland sowie Mitglied der DFG-VK ist sie auf unterschiedliche Wege eng mit dem Thema Frieden verbunden. Sie wirft in ihrer Laudatio einen Blick auf das Leben Suttners, die in ihrem Buch „Die Waffen nieder!“ schonungslos geschildert habe, mit welcher Leichtfertigkeit die Mächtigen in der Welt Kriege führten. „Bertha von Suttner war überzeugt, dass Frieden nicht durch Abschreckung zu erreichen ist, sondern durch Verständigung und den Abbau von Feindbildern“, so die Laudatorin. Daher sei es wichtig, Frieden zu lernen und entsprechende Organisationen finanziell gut auszustatten. So bringt sie auch ihre klare Haltung zum 100 Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr zum Ausdruck, das keine Investition in die Zukunft unserer Kinder sei. „Wir brauchen stattdessen mehr Investitionen im Kampf gegen die Klimakrise und mehr Geld für Bildung“, so Käßmann. Mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine fordert sie, dass russische Deserteure in der EU Asyl erhalten sollten und auch in der Ukraine das Recht auf Kriegsdienstverweigerung gelten müsse. Zur viel diskutierten Frage der Waffenlieferungen spricht sich Käßmann gegen weitere Lieferungen aus und fordert mehr Einsatz für Waffenstillstand und Verhandlungen. Ihre Botschaft:„Wir können schuldig werden, wenn wir gegen Waffen plädieren, wir können aber auch schuldig werden, wenn wir dafür sind.“

Die Organisatorinnen und Organisatoren des Friedenspreises ziehen derweil eine positive Bilanz: „Wir freuen uns über die vielen Einsendungen, die wir erhalten haben und die vielen jungen Menschen, die sich im Rahmen des Preises mit dem Thema Frieden beschäftigt haben“, so Claudia Kobold von pax christi Rhein-Main. Daniel Untch vom Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW wagt derweil einen Ausblick: „Ich bin sicher, dass wir auch im nächsten Jahr den Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend ausschreiben werden, und ich bin schon jetzt gespannt auf die Einsendungen.“

Weiterer Bericht von der Preisverleihung auf der Homepage der GEW

Den Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend verleihen:

  • Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
    - Landesverband Hessen
    - Gruppe Frankfurt
    - DFG-VK Bildungswerk Hessen e.V.
  • Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen
  • Haus am Dom Frankfurt - Katholische Akademie Rabanus Maurus
  • Pax Christi Rhein-Main, Regionalverband Limburg-Mainz
  • Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck

 

Preisausschreibung des Bertha-von-Suttner-Friedenspreises für die Jugend 2023

„Die Waffen nieder!“

- diese Forderung klingt angesichts von Ukraine-Krieg und Aufrüstung aus der Zeit gefallen. Aber können Waffen und Krieg der Weg zum Frieden sein – oder liegt Bertha von Suttner mit ihrer Forderung: „Die Waffen nieder!“ genau richtig?

Wir verleihen zum zweiten Mal den Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend und laden alle hessischen Schüler:innen ein, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen und am Wettwerb teilzunehmen.

Um was geht’s?
Bertha von Suttner (1843 – 1914) war Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin. Sie war die erste Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt, setzte sich für das Völkerrecht ein und ist Gründerin der Deutschen Friedensgesellschaft. In ihrem Bestseller „Die Waffen nieder!“ warnte sie bereits 1889 eindringlich vor Schrecken und Leid, das der Krieg mit sich bringt. Wir freuen uns über alle Schüler:innen, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Forderung Bertha von Suttners auseinandersetzen.

Was bedeutet „Die Waffen nieder!“…
• für euch persönlich?
• für Konflikte in eurem Umfeld?
• für Konflikte in unserer Gesellschaft?
• für Krieg, Krisen und Konflikte im internationalen Zusammenhang?

Wie könnt ihr mitmachen?
Schickt uns euer Projekt in dem ihr euch mit der Forderung „Die Waffen nieder!“ auseinandersetzt. Das kann auf ganz unterschiedliche Weise passieren: eine Podcast-Folge, ein Kunstwerk, ein Projekt, das nach Lösungen für Konflikte an eurer Schule oder in eurem Umfeld sucht, eine Diskussionsveranstaltung oder eine Studienfahrt, die ihr organisiert habt. Natürlich könnt ihr euch auch ganz klassisch in einer Hausarbeit mit dem Ausruf „Die Waffen nieder“ befassen. Wenn ihr Fragen dazu habt wie eure Einreichung aussehen könnte, meldet euch gerne bei uns.

Wer kann mitmachen?
Alle hessischen Schüler:innen-Gruppen ab drei Personen aus allen Jahrgangsstufen und Schulformen. Fächer wie Politik und Wirtschaft sowie Religion bieten sich an, wir freuen uns aber über Einsendungen aus allen Schulfächern.
                                                                      
Bis wann?
Einsendeschluss ist der 9. Mai 2023

Und dann?
Unsere Jury besteht aus Vertreter:innen der Organisationen, die den Wettbewerb ausschreiben. Sie kürt die besten Projekte und lädt die Gewinner:innen ein zur Preisverleihung am Montag, 12. Juni 2023 um 16 Uhr im Haus am Dom in Frankfurt am Main, Domplatz 3. In einer feierlichen Zeremonie mit der Laudatorin Margot Käßmann könnt ihr eure Projekte vorstellen, euch mit den anderen Gewinner:innen austauschen und ihr bekommt natürlich eure Preise verliehen.

Was gibt es zu gewinnen?
Erster Preis ist eine friedenspolitische Studienfahrt. Wohin es genau geht, besprechen wir gerne mit euch direkt. Die weiteren Preisträger:innen dürfen sich über Büchergutscheine freuen

Kontakt und Einsendungen: Tony C. Schwarz, tony.schwarz<at>gew-bergstrasse.de
GEW Hessen, Zimmerweg 12, 60325 Frankfurt

Preisausschreibung des Bertha-von-Suttner-Friedenspreises für die Jugend 2023 als Datei

 

Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend 2022:
Preisverleihung, prämierte Einreichungen und mehr

Nachbericht der Verleihung des Bertha-von-Suttner-Friedenspreises für die Jugend 2022

Die prämierten Einreichungen

"Die Kinder zeigen eine Welt ohne Krieg"
Interview mit Thomas Carl Schwoerer, Bundessprecher der DFG-VK und Landessprecher der DFG-VK Hessen in der Frankfurter Rundschau

Harald Freiling (GEW): Erster Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend.Über 30 großartige Beiträge für eine friedvollere Welt

 

 

Letztes Update: 06.07.2023, 15:09 Uhr