Bildungswerk > Frauen schaffen Frieden
Veranstaltungsreihe der Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main
Frauen und Mädchen werden in bewaffneten Konflikten häufig gezielt Opfer sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt. Gleichzeitig zeigen zahlreiche Beispiele und wissenschaftliche Studien, dass eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen zu umfassenderen und erfolgreicheren Friedensprozessen führt. Mehr bedeutsame Teilhabe von Frauen an Friedensprozessen fordert auch die UN-Resolution 1325 zu »Frauen, Frieden und Sicherheit«, deren Ratifizierung sich dieses Jahr zum 20. Mal jährt. Mit dem Reihentitel »Frauen schaffen Frieden« orientieren wir uns an der Resolution 1325 und diskutieren anhand praktischer Beispiele Fortschritte, Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten.
Referentin: Dr. Christine Schweitzer (BSV)
Vortrag und Diskussion
& Video-Interview mit der belarusischen Aktivistin Olga Karatsch (Наш Дом/Nasch Dom/Unser Haus)
Mittwoch, 8. September 2021, 19-20.30 Uhr
ONLINE-Veranstaltung
Anmeldungen E-Mail: frieden<at>bistum-mainz.de Tel.: 06131-253263
Einladung als pdf-Datei
Aktivistinnen in Belarus
Seit langem setzen sich Menschen in Belarus für Demokratisierung und Bürgerrechte ein. Frauen spielen in der Bewegung eine aktive Rolle, wie die heutigen Oppositionsführerinnen und das Beispiel der Organisation »Unser Haus« (Nasch Dom) zeigen. Frauen sind dabei besonderen Formen der Repression ausgesetzt – ihnen drohen bei Festnahmen sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung. Eine besondere Bedrohung ist, dass der Staat Aktivist*innen das Sorgerecht für ihre Kinder nimmt, was viele Frauen ins Exil gezwungen hat. In der Veranstaltung soll es u. a. um die Rolle der Zivilgesellschaft in der gegenwärtigen Situation in Belarus gehen und was wir aus dem Ausland tun können. Olga Karatsch und Dr. Christine Schweitzer
Olga Karatsch (Ольга Карач) ist Gründerin und Präsidentin der belarusischen Bürgerrechtsorganisation »Nasch Dom« | Наш Дом (»Unser Haus«). »Nasch Dom« setzt sich für Demokratisierung, Schutz von Menschenrechten und gewaltfreie Konfliktaustragung ein. Die frühere Politikerin und Lehrerin wirkt heute von Vilnius aus und ist neben der Leitung von »Unser Haus« vor allem als Publizistin tätig. Dr. Christine Schweitzer ist Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung (BSV). Der BSV unterstützt seit über 15 Jahren die Arbeit von »Nasch Dom« durch Beratung und Öffentlichkeitsarbeit.
Zur Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main gehören
Online-Seminar
mit Marieke Fröhlich
Mittwoch, 21. April 2021, 19 – 20.30 Uhr
Einladung zur Veranstaltung als pdf
Geschlechterstereotype liegen internationaler Politik zugrunde und sind eng mit unserem Verständnis von internationalen Konflikten verwoben. Bilder von kämpfenden Männern und falschem Heldentum prägen entsprechend die Diskurse und Berichterstattungen über Konflikte. Dabei sind es genau diese geschlechtsbezogenen Narrative, die Militarisierung auch vorantreiben. Wie wirken sich diese Bilder auf (zivile) Konfliktbearbeitung und Postkonfliktsituationen aus? Wie kann eine feministische Friedenspolitik gestaltet werden, die militarisierte Männlichkeitsbilder erkennt und ihnen andere Ansätze entgegenstellt? Über diese und weitere Fragen sprechen wir mit Marieke Fröhlich, der Co-Vorsitzenden der deutschen Sektion der Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF).
Zugang zum Online-Seminar: Um Anmeldung wird gebeten: frieden@bistum-mainz.de Sie erhalten die Einwahldaten dann per E-Mail
Bisherige Veranstaltungen in der Reihe:
mit Barbara Lochbihler
Freitag, 6. November 2020, 17 bis 19 Uhr
Barbara Lochbihler war EU-Abgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen, Generalsekretärin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (WILPF) in Genf und Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland. Heute sitzt sie im UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen. In all diesen Funktionen setzt sie sich engagiert für Menschenrechte und gegen Straflosigkeit ein. Wir sprechen mit ihr darüber, was sich seit der Weltfrauenkonferenz 1995 für Frauen in Kriegen und Konflikten getan hat: Was wurde erreicht, welche Herausforderungen bleiben bestehen? Was hat die UN-Resolution 1325 bewirkt und wie zeigt sich dies in den Beispielländern Jemen und Kolumbien?
Veranstaltungseinladung als pdf
Online-Seminar mit Ana Raffai (RAND - Regionalna adresa za nenasilno djelovanje / Regionale Adresse für gewaltfreies Handeln), Kroatien
Freitag, 4. September 2020, 17-19 Uhr
Ana Raffai und ihr Mann Otto gründeten vor über 25 Jahren in Kroatien die Organisation RAND (Regionalna adresa za nenasilno djelovanje - Regionale Adresse für gewaltfreies Handeln), mit der sie bis heute Workshops in Südosteuropa (vor allem Bosnien, Serbien und Kroatien) anbieten. Ihr Ziel ist es, durch Trainings in gewaltfreiem Handeln die Versöhnung und das Verständnis zwischen den Volksgruppen und Religionen der Region zu stärken und damit erneute Gewaltausbrüche zu verhindern. Dabei ist auch die Rolle von Frauen zentral, sowohl als Opfer von sexualisierter Gewalt und Diskriminierung als auch als aktive Friedensstifterinnen in der Region.