Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Türkei:

gegen Ilhami Akter aus Hamburg:

  • Verurteilung zu mehr als 3 Jahren Haft wegen "Terrorpropaganda"

  • Ausreiseverbot

Über die von Connection e.V. eingerichtete online-Aktionsseite kann der deutsche Botschafter in der Türkei gebeten werden, "sich für die Aufhebung des am 14. September 2018 ergangenen Urteils von drei Jahren und eineinhalb Monaten in der Türkei einzusetzen und eine*n Beobachter*in zum weiteren Verfahren zu entsenden."

Die Mahnwache für Ilhami Akter, Freitag, 23. November 2018, 18-20 Uhr, in Hamburg, Hauptbahnhof/Steintorwall fordert die deutschen Behörden auf, "alles zu tun, damit Ilhami Akter freigesprochen wird und er zurück nach Deutschland reisen kann."

Im August 2018 wurde der Hamburger Ilhami Akter in der Türkei unter dem Vorwurf der "Terrorpropaganda" festgenommen und im September 2018 zu drei Jahren und eineinhalb Monaten Haft verurteilt, da er sich auf einer ihm zugeordneten Facebook-Seite kritisch über die Politik der AKP und den türkischen Staatspräsidenten geäußert haben soll. Ilhami Akter bestreitet die Vorwürfe. Das Gericht setzte den Vollzug der Strafe bis zu einer Entscheidung im Berufungsverfahren aus. Er darf jedoch die Türkei nicht verlassen.

Ilhami Akter lebt seit über 25 Jahren in Hamburg und wurde 2009 als Deutscher eingebürgert. Er legte die türkische Staatsbürgerschaft ab. In Hamburg verdient er sein Geld als selbstständiger Taxiunternehmer. Festnahme, Ausreiseverbot und drohende Haft bedrohen auch seine wirtschaftliche Existenz.

In einem Interview im Oktober 2018 erklärte er: Beim Verhör fragten sie mich, "ob ich Militärdienst abgeleistet habe. Ich sagte, nein, weil ich seit über 20 Jahre in Deutschland lebe und inzwischen deutscher Staatsbürger bin. Zugleich bin ich Antimilitarist. Es gab dann noch die Frage, ob ich die PKK unterstütze. Ich antwortete: Ich habe in Deutschland immer wieder deutlich gemacht, dass ich Kriegsdienstverweigerer, Kriegsgegner und Antimilitarist bin. Wie kann ich da eine bewaffnete Organisation unterstützen? Überall habe ich gesagt, dass ich keine Uniform und keine Waffe tragen werde."

 Weitere Informationen:

  • NDR (September 2018)
Letztes Update: 21.11.2018, 17:37 Uhr