Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Kriegsdienstverweigerer und Deserteure brauchen Asyl!

Aktion am und zum
Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai
von PRO ASYL, Connection e.V. und DFG-VK

Am  15. Mai demonstrierten Aktive von PRO ASYL, Connection e.V. und der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) in Frankfurt/M. an der Hauptwache, wegen der Corona-Pandemie begrenzt auf 25 Teilnehmende.

In einer Performance wurden 49 Kartons aufeinandergetürmt, die zusammen ein Bild mit der Forderung „Kriegsdienstverweigerer und Deserteure brauchen Asyl!“ ergaben.

Bilder von der Aktion weiter unten

Rudi Friedrich von Connection e.V. erklärt den Hintergrund der Aktion: „Seit fast 40 Jahren wird mit dem Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung auf die Situation all derjenigen Männer und Frauen hingewiesen, die gerade in Kriegsgebieten unter großen Risiken die Teilnahme am Krieg und an Kriegsverbrechen verweigern. Ihre Verfolgung muss als Asylgrund gelten. Es ist ein Skandal, dass nach wie vor Verweigerer und Verweigerinnen in den Asylverfahren abgelehnt werden und ihnen die Abschiebung und Auslieferung an die Kriegsherren droht.“
Rede von Rudi Friedrich: "Ihre Verfolgung muss als Asylgrund gelten. Sie alle brauchen Schutz."

Adrián Villa aus Kolumbien, derzeit Praktikant bei der DFG-VK Hessen, berichtete über die Situation in Kolumbien. Dort werden nicht nur junge Männer aufgrund der Militärdienstpflicht ins Militär gezwungen, sondern sehr häufig illegal rekrutiert und in Kasernen verschleppt. Die Rechtsvorschriften für Kriegsdienstverweigerer werden oft missachtet. Adrián Villa fordert: „Der Zwangsdienst in Kolumbien muss abgeschafft werden!“ (Rede als pdf-Datei)

Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL mahnte: „Menschen, die durch eine Flucht aus Syrien dem dortigen Zwangs-Kriegsdienst entkommen, brauchen in Deutschland Schutz. Die Entscheidung deutscher Behörden, den Familiennachzug zu subsidiär Geschützen einzuschränken, trennt Familien von Syrer*innen auf Jahre.“

Für musikalische Begleitung sorgte Rüdiger Schilp von der DFG-VK Mainz-Wiesbaden. In seinem Lied „Gefangene für den Frieden“ über weltweit inhaftierte Kriegsdienstverweiger*innen forderte er im Refrain: „Lasst die Leute frei!“ Lied zum Hören als Audio-Datei  &  Text des Liedes

 

 

Videobotschaften aus aller Welt

Zudem stellte am 15. Mai Connection e.V. eine mit der internationalen Friedensorganisation War Resisters‘ International erarbeitete Videoaktion zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung vor. Beiträge von Menschen aus Angola, Belgien, Deutschland, Eritrea, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kolumbien, den Niederlanden, Russland, der Schweiz, Spanien, Südkorea, der Türkei, der Ukraine, den USA und Zypern machen darin deutlich, wie wichtig und bedeutsam die Kriegsdienstverweigerungsbewegung in den verschiedensten Ländern ist. Die Videos können gesehen werden im YouTube-Kanal Refuse to Kill.

Weitere Aktionen weltweit

Die War Resisters' International sammelt Informationen über weitere Aktionen in aller Welt zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung.

Digitale Foto-Aktion zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung

Das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung EBCO - BEOC (European Bureau for Conscientious Objection - Bureau Européen de l'Objection de Conscience) rief dazu auf, anlässlich des Internationalen Tags der Kriegsdienstverweigerung Fotos bei Facebook und Instagram hochzuladen.

Bilder von der Aktion zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung in Frankfurt, 15. Mai 2020

 

 

Letztes Update: 10.06.2020, 18:31 Uhr