Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend 2022

Die prämierten Einreichungen

Gegen Rassismus: Jugendliche helfen sich gegenseitig

Rassismus ist ein wichtiges Thema und muss in der Öffentlichkeit besprochen werden.

Diese Meinung haben auch die Schüler:innen des Ethikkurses der neunten Jahrgangsstufe am Starkenburggymnasium Heppenheim. Sie haben sich umfassend mit dem Thema Rassismus beschäftigt und einen interaktiven Vortrag für die achte Jahrgangsstufe vorbereitet. Unter dem Titel „#saytheirnames, #tellyourstory - Hanau war kein Einzelfall“ haben sie an den Anschlag von 2020 erinnert und auch über ihre eigenen Erfahrungen mit Rassismus gesprochen.

Sie haben sich engagiert und eine Meldestelle für rassistische Vorfälle an der Schule eingerichtet und agieren als Antirassismusbeauftragte an der ganzen Schule.

Um der großen Verantwortung gerecht zu werden, nehmen die Schüler:innen auch an Fortbildungen teil und bilden sich weiter. 

Damit sie anderen bei ihren Problemen und Konflikten helfen und jederzeit als Ansprechpartner:innen dienen können.

Starkenburggymnasium, Heppenheim, Ethikkurs der neunten Jahrgangsstufe

 

Gute Nachrichten

Wie die Welt sein sollte

Jeden Tag kommen neue Schüler:innen aus der Ukraine an die Schulen. Es gibt immer mehr Sorgen um Mitschüler mit Familie in den Kriegsgebieten, um den Krieg selbst, um die Zukunft.

Was passiert gerade in Europa? Das haben sich die Schüler:innen der Französischgruppe G10 und des Darstellenden Spiels der Gesamtschule Geistal gestellt. Sie wollten den Krieg nicht in den Mittelpunkt stellen und haben eine eigene Nachrichtensendung produziert. Nach der Vorstellung, wie es sein könnte, wenn Frieden herrschte. Möglichst realistisch als Tagesthemen. Inspiration haben sich die Schüler:innen von dem Radiostück „The War of the Worlds“ geholt, das angeblich 1938 eine Massenpanik ausgelöst hat, weil die Menschen die Nachricht für echt hielten. Keine Panik, sondern Frieden wollen sie auslösen. Am Ende des Videos lassen sie Luftballons in die Luft steigen, um der Ukraine zu gedenken. „Wir ziehen in den … Frieden.“ prjb

Gesamtschule Geistal, Bad Hersfeld. Französischgruppe G10, Darstellendes Spiel 9/10

 

Zwei Seiten

Maltuch zeigt Solidarität

Von Krieg bis Frieden, die Jungen und Mädchen der Klasse 5b der Otto-Ubbelohde-Schule in Marburg haben dazu ein Maltuch gemacht, auf dem das alles zu sehen ist.

Nicht nur das wunderbare und biblische Symbol, die Friedenstaube mit ihrem Olivenzweig im Schnabel und dazu ein wunderschöner Regenbogen, sondern auch eine schlimme Seite. Der Regenbogen verläuft ins triste Grau, schwarze Panzer fahren auf menschenleeren Straßen, Bomben fliegen durch einen dunklen Himmel und fallen auf bereits leere Gebäude an der Straße. Autos stehen dunkelgrau auf der Straße daneben. Auf der Seite des Friedens steht ein weiß strahlender Spendenbus mit vielen Kisten mit Herzsymbolen, daneben Protestschilder in allen Farben, auf denen in verschiedenen Sprachen „Stop the War“ geschrieben steht. Alles ist hier bunt und farbenfroh.

Auf dieser Seite haben auch die Schüler:innen sich verewigt: Mit ihren Handabdrücken wollen sie ein Zeichen setzen für den Frieden. Sie zeigen die Situation so, wie sie ist, und wo sie stehen: händereichend für eine gute Zukunft. prjb

Otto-Ubbelohde-Schule, Marburg, Klasse 5b

 

Mahnmalentwurf

Erinnern an Herero

Die Schüler:innen der bilingualen Geschichtsklasse 12d an der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule haben sich nach intensiver Quellenrecherche mit den Opfern des Hereroaufstands in Namibia auseinandergesetzt und solidarisiert. Immer noch gibt es keine offizielle Anerkennung der Herero als Opfer eines Genozids, und immer noch ist diese Verletzung der Menschenrechte durch die deutschen Kolonialisten nur in wenigen deutschen Gedächtnissen. Es gibt auch kein zentrales Mahnmal in Deutschland, um der Opfer zu gedenken. Das wollen die Schüler:innen ändern, sie gestalteten einen konkreten Vorschlag für ein Mahnmal und fordern die Aufarbeitung der deutschen Erinnnerungsgeschichte sowie eine offizielle Anerkennung des Völkermords. Um das zu erreichen, haben sie einen Brief an das Auswärtige Amt geschickt, in dem sie ihre Verwunderung über die zögerliche Aufarbeitung der Regierung ausdrücken und ihren Entwurf für das Mahnmal zeigen. Mit der Hoffnung auf ein Gespräch zu dem Thema mit einem Entscheidungsträger oder einer Entscheidungsträgerin. prjb

Oswald-von-Nell-Breuning-Schule, Rödermark, Ober-Roden, Klasse 12d 

Mit dem ersten Preis prämiert:

Zeitreise

Podcast zum Frieden

Wenn man doch nur mit den Menschen aus der Vergangenheit reden könnte …

Genau das haben Johanna Bonin, Cornelia Ott, Vivian Rugowsky, Sarah Stock und Leonie Lena Strobel möglich gemacht – mit ihrem Podcast „Grimmels Talk um neun“. In einer Podiumsdiskussion treffen fünf prominente Vertreter:innen aus unterschiedlichen Jahrhunderten zusammen und sprechen über Gewalt und Frieden. 

Die Schülerinnen versetzen uns in einen zeitlosen Raum, in dem verschiedene Figuren sich aufgrund ihrer zeitlichen Herkunft in manchen Aspekten widersprechen und in anderen sehr ähneln. Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Théophile Leclerc, Bertha von Suttner, Monika Trageser und Dmitri Peskow haben die Schülerinnen ausgewählt, um ihre Blickwinkel darzustellen. Um sich möglichst gut hineinzuversetzen, haben sich die fünf auch verkleidet, so wie es gerade mit dem eigenen Kleiderschrank möglich war. prjb

Grimmelshausengymnasium, Gelnhausen: Schülerinnenteam: Johanna Bonin, Cornelia Ott, Vivian Rugowsky, Sarah Stock, Leonie Lena Strobel

Letztes Update: 12.06.2022, 18:23 Uhr