Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Russland: Bröckelt die Macht der Herrschenden?

Das System Putin und die gesellschaftlichen Aufbrüche

Mit Dr. hist. habil. Vadim Damier, Moskau

Freitag, 16. November 2012, 16 bis 19 Uhr

MAINZ, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6

Video von Quer TV zur Veranstaltung

Faltblatt zur Veranstaltung

Russland macht wieder Schlagzeilen: Das Demonstrationsrecht wird weiter eingeschränkt, friedliche Proteste niedergeknüppelt, Nichtregierungsorganisationen mit finanzieller Unterstützung aus dem Ausland müssen sich als "ausländische Agenten" registrieren und streng überwachen lassen, Oppositionelle werden unter absurden Vorwürfen mit Prozessen überzogen, die Punkband Pussy Riot wegen ihres Protestes zu zwei Jahren Straflager verurteilt. Regimekritische Journalisten und Journalistinnen zu ermorden, ist fast schon Alltag. Massenproteste signalisieren verbreitete Unzufriedenheit mit dem Putin-Regime.

Wohin geht Russland? Zu einem diktatorisch regierten Staat, der nicht mal mehr Wert auf eine demokratische Fassade legt?
Oder: Die Macht der Herrschenden hat tatsächlich angefangen zu bröckeln – mit Repression als Antwort? Wer sind die Kritiker Putins? Schon in der Endphase der Sowjetunion gab es eine kritische Opposition wie Memorial und die Helsinki-Gruppe, später die "Soldatenmütter". Wie sieht sie heute aus? Welche Strömungen gibt es? Welche Ziele verfolgen sie und welche Mittel nutzen sie? Was können sie der staatlichen Repression entgegensetzen? Die Verfolgung von Pussy Riot wirft Fragen nach der Bedeutung jugendlicher Subkulturen auf aber auch zum Verhältnis von Staatsführung und orthodoxer Kirche.

Gerade für uns stellt sich aber auch die Frage nach Militär und Bürgerkrieg in Russland – Tschetschenien und Georgien sind hier die Stichworte. Ist mit einer Abschaffung des Zwangs zum Kriegsdienst zu rechnen? Inwieweit wenden sich die oppositionellen Strömungen gegen den Militarismus? Welche Rolle spielen antimilitaristische Gruppen? Nicht vergessen werden sollen internationale und transnationale Verflechtungen. Wie verhält sich die Politik der russischen Regierung im Innern zu ihrer Außenpolitik? Wie können und sollten Organisationen der Zivilgesellschaft in Russland zusammenarbeiten? Aber auch: Wie kann internationale Solidarität zwischen der russischen oppositionellen Zivilgesellschaft und den kritischen Zivilgesellschaften in den anderen Teilen der Welt, nicht zuletzt in Deutschland, aussehen? Sind hier die Erfahrungen aus den 1970er und 1980er Jahren auf heute übertragbar?

Um all diese Fragen gemeinsam zu diskutieren, haben wir Dr. hist. habil. Vadim Damier eingeladen. Er arbeitet als Sozial- und Politikwissenschaftler an der Russländischen Akademie der Wissenschaften in Moskau und engagiert sich in der Föderation der Arbeitenden in Erziehung, Wissenschaft und Technik innerhalb der Konföderation Revolutionärer Anarchosyndikalisten.

Veranstaltet von: Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main

Zur Projektgruppe gehören

  • DFG-VK Bildungswerk Hessen e. V.
  • Fachbereich Frieden im Zentrum Ökumene der EKHN
  • Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • pax christi-Bistumsstelle Limburg
  • pax christi-Bistumsstelle Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz
Letztes Update: 19.09.2014, 17:35 Uhr