Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Nazi-Aufmarsch erneut verhindern! Friedberg, Samstag, 7. November 2009

71 Jahre Reichspogromnacht -- Aus der Geschichte lernen -- Widerstand leisten - Ge(h)Denken

Treffpunkt: Stadtkirche Friedberg (Wolfengasse) 8.30 h

Aktuelle Informationen unter www.wetterau-gegen-nazis.de


In diesem Jahr konnten im Rhein-Main-Gebiet zwei geplante Nazi-Aufmärsche durch friedlichen und entschlossenen Widerstand erfolgreich verhindert werden: am 1. Mai in Mainz und am 1. August der Doppelaufmarsch der NPD in Friedberg und Nidda.

Am 7. November will die NPD wieder versuchen, in Friedberg zu demonstrieren.

Das erfolgreiche Bündnis vom 1. August diesen Jahres hat sich wieder zusammen gefunden, um Gegenaktionen zu organisieren. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit allen AntifaschistInnen und DemokratInnen aus Friedberg, der Wetterau und ganz Hessen und darüber hinaus das "Friedberger Modell" erneut umzusetzen - den geplanten Nazi-Aufmarsch wieder erfolgreich zu verhindern.

Unser Motto diesmal:

71 Jahre Reichspogromnacht -- Aus der Geschichte lernen -- Widerstand leisten - Ge(h)Denken

Worum es geht:
Die NPD plant für den 7.11.2009 wieder einen Aufmarsch -- diesmal durch ganz Friedberg.
Anfahrtspunkt soll der Parkplatz am Burgfeld sein, ab 11 Uhr wollen die Nazis von der Burg über die Kaiserstraße und die Ockstädter Straße über die Gegend nahe der Moschee bis zum Bahnhof marschieren.
Als Redner sind wieder die üblichen Funktionäre der NPD angesagt (z.T. wg. Volksverhetzung und Gewalttätigkeiten bereits einschlägig verurteilt).
Angemeldeter Zeitraum: 11 bis 21 Uhr (es ist mit einer Verschiebung auf 9 bis 16 Uhr zu rechnen):

Ausgerechnet zum 71. Jahrestag der Reichspogromnacht!
Damals wurden von den Faschisten jüdische Bürger überfallen, verletzt und ermordet sowie ihre Geschäfte, Synagogen und Wohnungen zerstört und niedergebrannt, als weiterer Schritt (nach Diskriminierung und "Rasse-Gesetzen" war dies der Beginn der systematischen Vernichtung der Juden und des Widerstands.
Das Motto der Nazi-Demo soll sein: "Demonstrationsfreiheit auch für politisch Andersdenkende".

Aber: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Deshalb werden wir gemeinsam den faschistischen Aufmarsch wieder -- wie am 1.8.2009 -- durch massenhaftes und entschlossenes Entgegenstellen verhindern!
Gleichzeitig wollen wir mit unserem Geh-Denk-Spaziergang an die Geschichte erinnern.

Dazu werden wir an vielen Orten in ganz Friedberg mit Info-Ständen und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Schulen und dem Projekt Friedberg macht Schule den 7. November zu einem Tag der politischen Bildung und Aktion machen, u.a. vor der Burg, am Bahnhof , auf der Kaiserstraße und im Landratsamt (Europaplatz).

Kern unserer Aktionen gegen die Nazis ist ein Antifaschistischer Spaziergang durch Friedberg, zu Häusern und Orten von Juden und WiderstandskämpferInnen, die im Faschismus ermordet wurden.

Dazu gehören u.a.:  ehemalige Synagoge, Judenbad, jüdischer Friedhof, Augustinerschule (Platz der Deportation Friedberger Juden), Kaufhaus Langer (Hanauer Straße, Nähe Bahnhof), Europaplatz/Kreishaus (Ausstellung zur NS-Zeit und deren Opfer) und zu weiteren, vom Magistrat der Stadt Friedberg beschlossenen "Stolpersteinen". Die Route/Reihenfolge zum Besuch der "Stolpersteine" wird kurzfristig festgelegt. An den Stationen Erläuterung geschichtlicher Hintergründe durch Hans-Helmut Hoos.

Start  ist am 07.11. um 8:30 / 9:00 Uhr an der STADTKIRCHE FRIEDBERG
(Altstadt, Wolfengasse):
Auftakt-Veranstaltung mit Eröffnung durch Dekan Schlösser und Bürgermeister Keller, Vorträge von Dr. György Denes (Überlebender des Konzentrationslagers Bergen-Belsen),  VertreterInnen von Jugendorganisationen, Diethard Stamm (Lagergemeinschaft der Auschwitzer) - weitere Persönlichkeiten sind angefragt .

Die Abschluss-Kundgebung wird (zu unbestimmter Zeit - entsprechend den Entwicklungen) wieder an der Stadtkirche sein. Reden u.a. vom Bündnis gegen Rechts.

Alle, die mitmachen wollen, sollten warme Kleidung, Getränke und Essbares nicht vergessen - ergänzend wird es voraussichtlich an der Stadtkirche und im Landratsamt (warme) Getränke und evtl. auch Kleinigkeiten zu essen geben.

Zum Bündnis gehören über 80 Organisationen, darunter die DFG-VK Friedberg und die DFG-VK Hessen. 

 

Am 1. August 2009 wollte die NPD in Friedberg gegen Islamisierung demonstrieren. Zu diesem Thema hatte Gunnar Schedel (DFG-VK Hessen) eine Rede vorbereitet. Kurz bevor er mit seiner Rede beginnen wollte, kamen die Nazis an, woraufhin sich das Kundgebungspublikum auf die verschiedenen Blockadepunkte verteilte und der inhaltliche Teil der Kundgebung abgebrochen wurde. Es gab dann nur noch Musik und blockadebezogene Durchsagen.  Die ungehaltene Rede ist aber auf  der Homepage der DFG-VK Hessen dokumentiert: www.dfg-vk-hessen.de/aktuell/gegen-den-npd-aufmarsch-in-friedberg-rede-von-gunnar-schedel-1809/

Letztes Update: 13.02.2021, 10:01 Uhr