Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Keine Mord(s)-Geschäfte auf der Frankfurter Messe !

Mahnwache
gegen die Präsentation von militärisch nutzbaren Drohnen
auf der AIRTEC 2009

Dienstag, 3. November 2009, 10 - 12 Uhr

Frankfurt am Main, Friedrich-Ebert-Anlage (U-Bahnausgang vor Messe)

 Vom 3.--5. November 2009 findet zum vierten Mal auf dem Frankfurter Messegelände die AIRTEC statt, eine Fachmesse der Zulieferindustrie für Luft- und Raumfahrt. Dazu gehört der "Themenpark UAV-World", in dem Drohnen (unbemannte Flugobjekte) präsentiert werden und ein Mikrodrohnenwettbewerb stattfindet.

 

Warum wir protestieren:

Neben Anwendungen im zivilen Bereich werden Drohnen primär für militärische Zwecke entwickelt. Ihr Einsatz im modernen Gefechtsfeld soll eine "saubere Kriegsführung" mit minimalen Auswirkungen ermöglichen. Aktuelle Beispiele ihrer Anwendung im "Krieg gegen den Terror" aus dem Irak und Pakistan zeigen, dass dies eine Illusion ist. Krieg bleibt mörderisch, insbesondere für die Zivilbevölkerung.
Der globale Rüstungsaufwand betrug 2007 1339 Milliarden Dollar, das sind 2,5% des globalen Sozialproduktes. Damit kostete jeden Erdenbürger die Rüstung im Jahr 2007 202 Dollar. Für die Verwirklichung der von der UNO ausgegebenen Millenniums-Ziele zur Halbierung der Armut wären rund 20 Dollar pro Mensch nötig. Wir treten ein für zivile, nichtmilitärische Konfliktlösungen.

Wir fordern:

Der Aufsichtsrat der Messe soll in seinen Vertragsbedingungen mit der Gastmesse Airtec die Präsentation militärischer Güter für unerwünscht erklären.

Frankfurt ist die Stadt der Bücher, die verfolgte SchriftstellerInnen aufnimmt und einen Friedenspreis für SchülerInnen ausschreibt. Die Bürgermeisterin engagiert sich bei den Mayors for Peace. In diese Linie passen keine militärischen Güter und Aussteller auf der Messe.

2007 protestierten Pax Christi und die Ordensleute für den Frieden gegen die Präsentation der Drohnen mit einer Mahnwache vor dem Messegelände. In der Stadtverordnetenversammlung erhielt ein Antrag der FlughafenausbaugegnerInnen gegen die Militärgüterpräsentation die Unterstützung von FAG, Linke, SPD und zwei Abgeordneten der Freien Wähler, wurde jedoch mit den Stimmen von CDU, Grünen, FDP, Republikanern und NPD abgelehnt.

2008 wandte sich ein breites Bündnis aus der Frankfurter Zivilgesellschaft (s.u.) mit der Bitte um ein Gespräch an den
Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der Frankfurter Messe. Die Messe Frankfurt teilte mit, auf die inhaltliche Ausrichtung einer Gastmesse keinen Einfluss zu nehmen. Dr. Alois Rhiel, stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzender und hessischer Wirtschaftsminister, erklärte die Präsentation von Drohnen für durchaus vertretbar, weil sie die Folgen militärischer Einsätze, z.B. in Afghanistan, möglichst klein hielten.
Wir befürchten, dass Einschätzungen dieser Art die Hemmschwelle für militärische Konfliktlösungen weiter senken.

Im September 2009 wurde aufgrund von Aufklärungsfotos einer Drohne in Afghanistan die Entscheidung getroffen, einen gestohlenen Tanklastzug zu bombardieren. Weit über hundert Menschen wurden dabei getötet.
Seit Anfang August 2009 ist die Drohne KZO (Hardware von Rheinmetall, Steuerungssysteme von EADS/Daimler) in Afghanistan im Einsatz.

UnterzeichnerInnen:

  • Thomas Carl Schwoerer, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
  • Birgit Wehner, Pax Christi Bistumsstelle Limburg
  • Mechthild Gunkel, Pfarrerin für Friedensarbeit im Zentrum Ökumene der EKHN
  • Dr. Gunter Volz, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung der Dekanate Frankfurt Mitte-Ost und Frankfurt-Süd der EKHN
  • Matthias Jochheim, Vorstandsmitglied der deutschen IPPNW-Sektion
  • Peter Bautsch, attac, AG Globalisierung und Krieg Frankfurt
  • Gregor Böckermann, Initiative Ordensleute für den Frieden
Letztes Update: 28.03.2022, 22:43 Uhr