Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Nigeria:

Auf dem Weg zum Religionskrieg?

Die gewaltfreien Kräfte unterstützen!

mit Bischof Matthew Kukah, Sokoto, Nigeria
Vortrag auf Englisch mit deutscher Übersetzung

 

Freitag, 11. Mai 2012, 16 bis 19 Uhr

FRANKFURT
Katholische Kirchengemeinde St. Gallus, Mainzer Landstraße 299
  (S Galluswarte)

Um planen zu können, würden wir uns über eine Anmeldung bis zum 7. Mai 2012 freuen. Anmeldungen und Kontakt zur Projektgruppe: pax christi-Bistumsstelle Limburg, Dorotheenstraße 11,  61348 Bad Homburg. Tel./Fax: 06172-928679.  friedensarbeiter@pax-christi.de

Faltblatt zur Veranstaltung

 

Nigeria auf dem Weg zum Religionskrieg?

»Sprengstoffanschläge der islamistischen Sekte‚ Boko Haram‘ auf mehrere Kirchen in Zentralnigeria mit über 40 Toten« … »Dutzende Tote bei Straßenschlachten zwischen Muslimen und Christen.« … »Die Scharia soll in den nördlichen Bundesstaaten Nigerias auch für Christen gelten.« … »700 getötete Menschen, zerstörte Kirchen, Häuser und Geschäfte bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen in der Stadt Jos«…

Solche Nachrichten tauchen in den letzten Jahren und verstärkt seit Dezember 2011 immer wieder in unseren Medien auf. Sie zeichnen das Bild eines zunehmend von religiös motivierter Gewalt zerrissenen Landes.

Doch sind religiöse Unterschiede wirklich die Gründe für die Gewalteskalation in Nigeria? Die muslimischen und christlichen Autoritäten sehen eher staatliches Versagen als Ursache für die aktuelle Situation. So formulierte der katholische Erzbischof Kaigama: »Die Konflikte sind nur vorgeblich religiös motiviert, ihre Ursache haben sie in der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Lage des Landes.«

Um nicht nur zuzusehen, sondern um deeskalierend und präventiv zu handeln, haben sich die religiösen Autoritäten auf nationaler Ebene und mittlerweile auch in fast allen Regionen als »Interreligiöse Räte« konstituiert. Ihr Engagement ist für viele Konfliktbeobachter vorbildlich und vielleicht die größte Hoffnung, beim Aufbau einer gerechten und friedvollen Gesellschaft voranzukommen. Um besser zu verstehen, warum die Gewalt in Nigeria aktuell eskaliert, welche Rolle die Religionen dabei spielen, welche zivilgesellschaftlichen Initiativen ergriffen werden, um zur Lösung der Konfl ikte beizutragen, und wie diese Initiativen von Europa aus unterstützt werden können, haben wir als Referenten den katholischen Bischof von Sokoto in Nordnigeria, Father Matthew Kukah, eingeladen.

Bischof Kukah ist einer der profiliertesten Kirchenvertreter Nigerias, der auch in der nigerianischen Gesellschaft hohes Ansehen genießt und seit vielen Jahren Initiativen für gewaltfreie Konfl iktlösungen vorantreibt. Von 1994 bis 2000 war er Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz und von 1999 bis 2006 zudem Berater des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. Nationale Bekanntheit erlangte Father Kukah, als er 2005 zum Sekretär der Nationalen Konferenz für politische Reformen und nach den Präsidentschaftswahlen 2007 in das von der nigerianischen Bundesregierung eingesetzte Komitee für Wahlreformen berufen wurde. Hohe internationale Anerkennung erhielt Father Kukah durch sein Wirken im Zusammenhang mit den Konflikten im Ogoni-Land im Süden Nigerias. Seit 2005 leitet er die Ogoni-Shell-Versöhnungskommission.

Veranstalter: Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main

Zur Projektgruppe gehören

  • DFG-VK Bildungswerk Hessen e. V.
  • Fachbereich Frieden im Zenrum Ökument der EKHN
  • Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • pax christi-Bistumsstelle Limburg
  • pax christi-Bistumsstelle Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz

Mehr zur Projektgruppe

Die Veranstaltungsreihe 2012 wird gefördert durch den Katholischen Fonds und den EvangelischenEntwicklungsdienst.



Letztes Update: 16.06.2012, 09:25 Uhr