Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Hessen

Zivil statt militärisch. Instrumente gewaltfreier Intervention

Ziviler Friedensdienst: 

volljährig, aber auch erwachsen?

Das Beispiel Libanon

Referent:  Referent: Heinz Wagner, Rott/Eifel

Freitag, 10. März 2017, 16 bis 19 Uhr

MAINZ, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6

Eine Veranstaltung der Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main 

Faltblatt zur Veranstaltung

Der Zivile Friedensdienst ist mittlerweile seinen Kinderschuhen entwachsen und hat sich in den letzten Jahren konzeptionell und praktisch weiterentwickelt. Heinz Wagner, langjähriger Vorsitzender und späterer hauptamtlicher Geschäftsführer des forumZFD (Forum Ziviler Friedensdienst e. V.) skizziert die wesentlichen Veränderungen und ihre Ursachen, beschreibt zunächst den aktuellen Stand hinsichtlich Anspruch, Herausforderungen und Praxis des friedenspolitischen Instruments Ziviler Friedensdienst.

Das Beispiel Libanon: Wie sieht die Arbeit konkret aus? In der libanesischen Bekaa-Ebene, unmittelbar an der Grenze zu Syrien, leben 400.000 Libanesen zusammen mit 400.000 syrischen Flüchtlingen. An diesen Zahlen kann man erkennen, dass die Infrastruktur, also Wasser- und Stromversorgung, Müllentsorgung, Bereitstellung von Lebensmitteln, medizinische Versorgung und Schulen, mit dieser Verdoppelung der Menschen völlig überfordert ist. Gleichzeitig ist der Libanon aus europäischer Sicht ein sehr fragiles Gemeinwesen, mit einer kompliziert austarierten Machtaufteilung zwischen sunnitischen, schiitischen und christlichen Parteien. Der große Zustrom vor allem sunnitischer Flüchtlinge aus Syrien, die vor Assads Truppen geflohen sind, und der Kriegseintritt der (libanesischen) schiitischen Hisbollah-Miliz auf Seiten Assads haben die Spannungen noch erheblich verschärft. In dieser für eine Gewalteskalation sehr anfälligen Situation hat das forumZFD in Zusammenarbeit mit einer libanesischen und einer syrischen Organisation gewaltpräventive Projekte entwickelt, die als Beispiele für den Zivilen Friedensdienst vorgestellt und auf ihre Wirksamkeit hin befragt werden sollen.

Zum Schluss soll noch der Frage nachgegangen werden, welche Herausforderungen die aktuell absehbaren internationalen politischen Entwicklungen für die Zivile Konfliktbearbeitung bereithalten und ob und wie das Instrument des Zivilen Friedensdienstes hierfür geeignet ist.

Heinz Wagner, geboren 1951, ist Diplom-Pädagoge und hat zunächst als Referent für politische Bildung beim Bischöflichen Ordinariat Berlin/BDKJ und von 1987 bis 2004 als Referent für Friedensarbeit bei pax christi im Bistum Aachen gearbeitet. Er ist Gründungsmitglied des Forums Ziviler Friedensdienst und war zusammen mit der Quäkerin Helga Tempel von 1996 bis 2004 ehrenamtlicher Co-Vorsitzender des forumZFD e. V. Von 2004 bis 2014 leitete er als hauptamtlicher Geschäftsführer die Geschäftsstelle des forumZFD, zunächst in Bonn, dann in Köln. Seit Anfang 2015 ist er im Ruhestand und ehrenamtlicher Vorsitzender der STIFTUNG Forum Ziviler Friedensdienst.

Zur Projektgruppe Zivile Konfliktbearbeitung Rhein-Main gehören

  • DFG-VK Bildungswerk Hessen e.V.
  • Fachbereich Frieden im Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW
  • Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • pax christi-Diözesanverband Limburg
  • pax christi-Diözesanverband Mainz
  • Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz

Um planen zu können, würden wir uns über eine Anmeldung bis zum 6. März 2017 freuen. Anmeldungen und Kontakt zur Projektgruppe: pax christi-Diözesanverband Limburg, Dorotheenstr. 11, 61348 Bad Homburg. Tel.: 06172-928679, Fax: 06172-673340. friedensarbeiter<at>pax-christi.de

Letztes Update: 01.02.2017, 16:57 Uhr